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Wie lange soll der Hochzeitsfotograf anwesend sein?

Die Einsatzdauer des Hochzeitsfotografen muss sich natürlich nach den Wünschen des Brautpaares richten, wohl aber auch nach dem finanziellen Rahmen. Wer über ein ausreichend hohes Budget verfügt, kann es sich ohne Mühen leisten, eine Ganztagesreportage zu buchen. Eine Hochzeit kann allerdings insgesamt recht teuer werden. Wo darf man nun sparen, wo sollte man nicht sparen?

Hochzeitsfotografie

© www.tedhartwig.de

Man sollte sich genau überlegen, welchen Stellenwert die Fotos haben. Professionelle Hochzeitsbilder sind die beste Erinnerung. Gute Bilder eines Profis versetzen Sie auch nach Jahren noch in eine Zeitreise und lassen Sie die Emotionen des Tages wieder ganz echt und hautnah erleben. Daran zu sparen kann einem später leidtun.

Minimal-Paket:

Wenn Ihnen die Fotos nicht primär wichtig sind und/oder Ihr Budget einfach nicht mehr hergibt, dann buchen Sie trotzdem jemanden für wenigstens 2 Stunden rund um die Hochzeit. Hier bekommen Sie einige Stimmungsbilder vor der Trauung, die Trauung selbst sowie Gruppen- und Paarfotos im Anschluss. Sie erhalten dann zwar keine Dokumentation Ihres Tages, aber immerhin professionelle Kern-Leistungen und können sich daraus beispielsweise auch ein schönes Album erstellen lassen, das Sie auch in Zukunft glücklich macht.

Maximal-Paket:

Wenn Sie über ein hohes Budget verfügen, dann gönnen Sie sich die Königsklasse der Hochzeitsreportage von den morgendlichen Vorbereitungen bis zum Mitternachts-Highlight. Ihre Fotostory wird komplett und umfassend sein, und die Gruppen-, Paar- und Gästefotos sind natürlich auch dabei.

Wenn es richtig exklusiv sein soll und Sie beispielsweise in einer Hochzeitslocation mit Anreise feiern, dann buchen Sie Ihren Fotografen auch am Vortag und/oder am Tag danach. Gerade die Stimmung am Vortag ist spannend und das gelöste Wieder-Beisammensein am Tag danach runden die Fotostory herrlich ab.

Wozu brauche ich Fotos von den Vorbereitungen?

Der Fotograf muss nicht ab dem Frühstück dabei sein. Auch müssen nicht unbedingt die ersten Arbeitsschritte des Brautstylings festgehalten werden, sondern die letzten. Es geht hier nämlich um etwas ganz anderes. Es geht um diese herrlich aufregende Stimmung, wenn aus der Verlobten eine Braut wird, der Bräutigam sich aber woanders fertig macht, die besten Freundinnen und Freunde um einen sind sowie die Brautmama etc.

Es sind die Schuhe, die abgesehen von der Anprobe noch ungetragen im Karton auf ihren Einsatz warten, es sind die Ringe, die in der Schatulle den Mittelpunkt der Trauung darstellen werden, es ist das Brautkleid, das an einem Bügel über der Tür hängt, die Körbchen für die Blumenkinder, die noch leer sind und bald in den stolzen Händen der Kleinsten getragen werden. All das. Es sind die Momente, die Braut und Bräutigam nur bei sich selbst erleben.

Der Bräutigam erlebt erst durch die professionellen Aufnahmen die Stimmung auf Seiten der Braut und umgekehrt. Es geht hier um ein nachträgliches Fenster mit Blick auf die andere Seite. Gibt es davon keine Fotos, können sich die beiden nachher nur davon erzählen ...

Andere Lösungen:

Wenn es irgendetwas dazwischen sein soll oder muss, dann ist es ratsam, den Fotografen eine oder wenigstens eine halbe Stunde vor der Trauung beginnen zu lassen, um diese Stimmung mit einzufangen. Dann muss man abwägen, von welchen späteren Programmpunkten professionelle Aufnahmen erwünscht sind. Ein großes spätes Highlight wäre da beispielsweise der Eröffnungstanz und einige Bilder der aufkommenden Party. Disco-Licht, Abendstimmung und die Dynamik des Tanzes – ein Laie oder Hobbyfotograf hat hier in der Regel keine Chance. Wenn Ihre Trauung beispielsweise erst gegen Mittag oder gar am frühen Nachmittag stattfindet, ist hierzu nicht einmal eine Ganztagesreportage nötig. Nehmen Sie als Beispiel einen Einsatz von 15 bis 21 Uhr.

Wenn Sie die Eröffnung des Buffets noch festgehalten haben möchten, dann reicht ein Einsatz bis beispielsweise 19 Uhr.

Wenn Ihnen generell die abendlichen Programmpunkte nicht so wichtig sind oder wenn es das Budget einfach nicht hergibt, dann schneiden Sie doch Ihre Hochzeitstorte am Nachmittag an und lassen davon noch professionelle Fotos machen. Dann sind Sie vielleicht gegen 17 Uhr fertig.

Hochzeitsalbum – Ja oder nein?

Was ist beispielsweise mit dem Hochzeitsalbum? Ich sage meinen Brautpaaren stets: Die Bilder sollten ein würdiges Plätzchen bekommen. Eine DVD oder die Festplatte sind Archivierungsmedien, aber nicht schön zum Betrachten. Klar. Aber lieber empfehle ich, wenn das Budget ausgereizt ist, vielleicht 2 Stunden länger zu bleiben, und die Erstellung des Albums auf später zu verschieben. Zum Beispiel zum ersten Jahrestag ...?

Das Brautpaarshooting

Wie ausgedehnt soll das Brautpaarshooting sein? Wünschen Sie diese Bilder auch oder möchten Sie nur Reportagebilder haben? Ein Shooting sollte mindestens 15-20 Minuten dauern, für ein paar schöne Bilder. Wenn Sie Zeit und Lust haben, können Sie aber auch 1 Stunde „shooten“. Ein noch längeres Shooting könnte die Gäste nervös werden lassen, denn sie freuen sich ja schließlich auch auf die gemeinsame Zeit mit dem Brautpaar. Nur bei Locationwechseln mit einer bewusst langen Leerlaufzeit kann auch mehrere Stunden geshootet werden. Das alles ist Ihre Entscheidung.

Eine gute Beratung erleichtert die Entscheidung

Sie müssen nicht alles alleine entscheiden. Lassen Sie sich unbedingt von Ihrem potenziellen Hochzeitsfotografen beraten. In Ihre Entscheidung für oder gegen einen Fotografen sollten Sie nämlich auch die Qualität und Unverbindlichkeit der Beratung mit einfließen lassen. Nur ein wirklicher Profi geht mit Ihnen alles in Ruhe durch und ermittelt ein sinnvolles Paket.

Seien Sie ehrlich zu sich selbst und zum Fotografen. Viele Fotografen werden Ihre Anfrage nicht annehmen können, wenn Sie an einem Samstag mitten in der Hochsaison nur 2 Stunden buchen möchten. Aber wenn Sie das zu Beginn ansprechen, haben auch Sie viel Zeit gespart. Lassen Sie sich nichts aufdrängen, hören Sie aber zu, wenn Ihnen der Fotograf vielleicht Dinge empfiehlt, auf die Sie selbst nicht gekommen sind.

Prioritäten setzen

Sie sehen, es gibt viel abzuwägen. Vielleicht ist Ihnen das Anmieten eines bestimmten Oldtimers als Brautauto wichtiger als professionelle Fotos am Abend. Vielleicht ist Ihnen ein hochwertiges, wunderschönes Album wichtiger als das teure Blumen-Arrangement, mit dem Sie einst geliebäugelt haben. Vielleicht ... überlegen Sie all das in Ruhe! Es geht um Ihre Erinnerungen und Ihre Traumhochzeit! 

Lesen Sie auch den ausführlichen Ratgeber zur Suche nach dem richtigen Hochzeitsfotografen.

Die Kosten von professionellen Hochzeitsfotografen – mehr Infos im Insider-Artikel.

Der Autor Ted Hartwig kommt aus Berlin, arbeitet bundesweit und ist professioneller Hochzeitsfotograf mit langjähriger Erfahrung.

www.tedhartwig.de