Hochzeitsbräuche – die besten Ideen für Ihre Hochzeit
Hochzeitsbräuche stammen oft aus vergangenen Zeiten und hatten damals eine besondere Bedeutung für das Brautpaar. Nach altem Glauben sollten sie dem Brautpaar Glück bringen und Schaden von ihm abwenden. Heute machen machen sie aus einer Hochzeit ein unvergessliches Fest. Wir stellen Ihnen hier 17 Bräuche für Ihre Hochzeit vor.
Vor der Hochzeit – die Ankündigung
1. Türkranz und Girlande
Ganz nach Region fertigen Nachbarn der Brautleute aus Tannenzweigen einen Kranz oder eine Girlande und dekorieren diesen mit Bändern und Blumen. Damit wird am Tag vor der Hochzeit die Eingangstür des Paares geschmückt. Das Befestigen übernehmen ebenfalls die Nachbarn. Nachdem der Eingang geschmückt ist und allen Passanten damit verkündet wird, dass man hier heiratet, wird das Ganze von Brautpaar und Nachbarn gemeinsam gebührend gefeiert und begossen.
2. Storchengeklapper
Als weithin sichtbares Zeichen einer Vermählung wird von Nachbarn und Freunden ein Storch auf dem Dach des Hauses angebracht. Die Symbolik ist einleuchtend – reicher Kindersegen wird dem Paar gewünscht. Eine andere Variante besteht darin, einen Mast zu schmücken und vor dem Haus aufzustellen. Auf der Spitze sitzt auch hier der Storch und der Stamm ist mit Baby-Ausstattung dekoriert, die für die Zukunft recht nützlich sein kann.
Kurz vor der Trauung und direkt danach
3. Brautjungfern
Früher waren das unverheiratete Mädchen, meist Freundinnen der Braut, die am Anfang des Brautzuges gingen, um die bösen Geister von der Braut abzulenken. Deshalb waren die Brautjungfern möglichst ähnlich wie die Braut gekleidet, so dass die Geister in die Irre geführt wurden und alsbald frustriert das Weite suchen. Geblieben ist von diesem Brauch, dass ein paar junge Frauen aus Familie und Freundeskreis in gleichen oder gleichfarbigen Kleidern zur Hochzeit erscheinen.
4. Glücksregen für das Brautpaar
Das Bewerfen des Brautpaares nach der Trauung mit Reis symbolisiert, ähnlich wie beim Streuen der Blütenblätter, den Wunsch nach Kindersegen. In manchen Gegenden regnet es auch Konfetti oder Rosinen. Bevor Sie aber den Gedanken hegen, diesen Brauch zu pflegen, erkundigen Sie sich bitte beim Standesamt oder der Kirche, ob das dort gestattet ist. Sollte dies nicht erwünscht sein, informieren Sie Ihre Traugäste im Vorfeld darüber.
5. Hochzeitstauben
Ein Brauch, der gern von Brautpaaren zelebriert wird. In einem schön geschmückten Korb bringt der Taubenzüchter die Tiere zum Portal des Standesamtes oder der Kirche. Braut und Bräutigam nehmen jeweils eine weiße Taube in die Hand und lassen diese, begleitet von einem Gedicht oder den persönlichen Worten des Festredners, in den Himmel steigen.
6. Cent im Brautschuh
Eine alte Sitte ist, dass die Braut ihre Schuhe für die Trauung von ersparten Pfennigen bezahlt. Dies symbolisiert die Sparsamkeit der Braut und ihren wirtschaftlichen Umgang mit dem Haushaltsgeld. Trägt die Braut während des gesamten Hochzeitstages einen Glückscent im Schuh, hält dies Geldnöte in der Ehe fern. Wollen Sie Schmerzen vermeiden, kleben Sie den Glückscent doch einfach unter den freistehenden Bereich der Sohle.
7. Wegezoll vom Brautpaar
Die Kinder des Ortes versperren mit Seilen und Bändern den Weg des Paares. Mit Geld und Leckereien können sich die Brautleute freikaufen. Besonders lohnend wird es für die kleinen Wegelagerer, wenn ein ganzer Autokorso unterwegs ist und jedes Fahrzeug „Maut“ zahlen muss.
Das Brautaufhalten hatte früher eine tiefere Bedeutung. Die ärmeren Bevölkerungsschichten konnten so mit ein paar Groschen unterstützt werden und die Brautleute wurden dadurch zum Spenden und Nachdenken über die Probleme anderer angeregt.
In abgewandelter Form wird heute, während sich das Brautpaar im Standesamt oder in der Kirche befindet, symbolisch der Weg ins Leben versperrt. Freunde spannen ein Seil oder ein Band vor die Tür oder legen ein anderes Hindernis in den Weg. Mit dem Versprechen, einen „Wegezoll“ zu entrichten, kann der Bräutigam den Weg für das frischvermählte Brautpaar freimachen.
8. Etwas Altes, etwas Neues, etwas Blaues ...
„Something old, something new, something borrowed, something blue and a lucky six-pence in your shoe.“ Dieser Brauch stammt aus England. Die Braut sollte an ihrem Hochzeitstag etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes, etwas Blaues und einen Glückspfennig im Schuh tragen. Etwas Altes könnte ein Stück Spitze vom Hochzeitskleid der Mutter sein. Neu sind hoffentlich die Brautschuhe, Geliehenes eine Kette der Freundin und blau ist meist das Strumpfband. Der Glückscent im Schuh soll Wohlstand verheißen.
9. Einen Baumstamm durchsägen
Symbolisch betrachtet steht das Baumstammsägen dafür, Aufgaben gemeinsam zu meistern. Ursprünglich war dieser Brauch vor allem in den waldreichen Gegenden im Süden Deutschlands und der Schweiz verbreitet. Heute ist diese Aktion ein lustiges Gaudi zum Vergnügen der umstehenden Gäste.
Besonders erschwert wird das Ganze, wenn die Säge alt, verrostet und stumpf ist. Dann heißt es im gleichen Rhythmus arbeiten, damit sich etwas tut. Das Brautpaar hat dabei die Gelegenheit, zu beweisen, wie gut es miteinander auch bei kniffligen Aufträgen zusammen arbeiten kann.
10. Brautstrauß werfen
In der Renaissance entstand der Brauch des Brautstraußes. Jedoch war er damals nicht als Schmuck gedacht, sondern eigentlich ein Riechstrauß. Durch den in den Kirchen reichlich eingesetzten Weihrauch und wenig ausgeprägte Körperhygiene war die Luft in den Kirchen etwas „anrüchig“. So diente der Strauß der Braut, einer Ohnmacht vorzubeugen.
Damals war es üblich, dass der Bräutigam den Strauß der Braut erst unmittelbar vor der Kirche bzw. vor dem Standesamt überreicht. Heute wird dieser Teil weniger streng gehandhabt. Kurz vor dem Ende des Hochzeitsfestes stellt sich die Braut mit dem Rücken vor die unverheirateten weiblichen Gäste und wirft den Strauß hinter sich. Diejenige, die den Brautstrauß fängt, soll die Nächste sein, die heiraten wird.
Es gibt jedoch auch einen entgegengesetzten Glauben. Demnach darf die Braut ihren Brautstrauß nicht wegwerfen, weil sie damit ihre Liebe verliert.
11. Blumenkinder
Die kleinen Gäste der Hochzeitszeremonie haben als Blumenkinder einen ganz besonderen Liebreiz. Sie tragen Körbchen mit Streublumen und gehen vor dem Brautpaar her, um sie auf dem Boden zu verteilen. Das Brautpaar kann so über einen bunten Blütenteppich schreiten. Das Streuen von Blumen geht auf einen alten heidnischen Brauch zurück und sollte durch den Duft Fruchtbarkeitsgöttinnen anlocken und dem Paar einen reichen Kindersegen bescheren.
12. Böse Geister vertreiben – Der Autokorso
Dieser Brauch hat schon lange Tradition, auch wenn früher weniger Pferdestärken unterwegs waren, um Lärm zu veranstalten. Die scheppernden Dosen verraten jedem: Hier ist ein Hochzeitspaar unterwegs. Das garantiert eine Menge Aufmerksamkeit und wird gern mit einem Lächeln und Winken der Passanten quittiert.
Früher war das Lärmen dafür gedacht, die bösen Geister vom Brautpaar fernzuhalten. Heute wird hierzulande auch gern mit einem lautstark hupenden Autokorso der Weg vom Standesamt zur Hochzeitslocation begleitet.
13. Die Hochzeitstorte anschneiden
Das gemeinsame Anschneiden der Hochzeitstorte gehört zu den wichtigsten Ritualen der Feier. Geschichtlich betrachtet gibt es mehrere Ursprünge für diesen schönen Brauch. Der soziale Status bescherte Brautpaaren in früheren Jahrhunderten große Unterschiede beim Hochzeitskuchen. Reiche Leute konnten eine Marzipantorte anschneiden, während arme Bauern mit einem Brot Vorlieb nehmen mussten.
Das Ritual des Anschneidens war religiös geprägt und bedeutete die Segnung des Paares verbunden mit guten Wünschen. Im alten Rom war es üblich, einen Mandelkuchen aufzuteilen. Was übrig blieb, wurde über dem Kopf der Braut in sehr kleine Stücke gebrochen. Die Gäste sammelten die Krümel auf und aßen sie. Dieses Ritual diente dazu, die Götter um reichen Kindersegen zu bitten.
Das gemeinsame Aufteilen des Brotes oder Kuchens untereinander steht seit Urzeiten als Geste für Liebe, Versöhnung und Verbindung. Übrigens heißt es: Derjenige, der beim Anschneiden die Hand oben hat, der wird später in der Ehe „die Hosen anhaben“.
14. Über die Schwelle tragen
Eigentlich soll der Bräutigam die Braut über die Schwelle des neuen Zuhauses tragen. Nach altem Glauben beschützt er sie damit vor den bösen Geistern, die unter der Türschwelle lauern. Sinngemäß lässt sich daraus auch ableiten, dass die Braut bei ihrem Mann immer Schutz findet. Will man zur Hochzeit diesen Brauch eher symbolisch zelebrieren, kann der Bräutigam die Braut auch über die Schwelle der Gaststätte tragen.
15. Eine Hochzeitszeitung verfassen
Es gibt zwei Varianten: Die eine beinhaltet die Erstellung der Zeitung vor der Hochzeit. Das heißt, schon Monate vor dem großen Termin werden Bilder gesammelt. Geeignet sind beispielsweise
- Kinderfotos,
- lustige Urlaubsschnappschüsse oder
- Schulanfang- und Jugendweihebilder.
Mehrere Helfer beteiligen sich mit Wortbeiträgen, z. B. hübsche Anekdoten, die aus der Vergangenheit des Brautpaares erzählenswert sind. Je witziger, desto besser. Zur Hochzeit wird die Zeitung an alle Gäste verteilt und sorgt für Unterhaltung und viele Schmunzler.
Die andere Variante der Hochzeitszeitung ist eine Bild- und Textdokumentation der witzigen Art vom Hochzeitstag. Einer der Gäste nutzt die lustigsten oder schönsten Fotos und schreibt dazu originelle Texte, Zitate der Gäste und gute Wünsche für das Brautpaar in die Zeitung. Zwei bis drei Wochen später bekommen die Gäste und das Brautpaar die Hochzeitszeitung druckfrisch geschickt.
16. 100 rote Herzen steigen lassen
Ähnlich romantisch wie das Auflassen der Tauben ist dieser schöne Brauch. Rote Ballons in Herzform werden mit Heliumgas befüllt. An die Verschlussknoten werden mit Bändern Kärtchen mit guten Wünschen oder Überraschungsideen der Gäste befestigt.
Dann bekommt jeder Gast einen oder mehrere Ballons und alle werden gleichzeitig in den Himmel geschickt. Die versprochenen Überraschungen müssen erfüllt werden, falls die Postkarte den Weg zum Brautpaar findet.
17. Schleiertanz in verschiedenen Varianten
Ab Mitternacht des Hochzeitstages gilt die Frau nicht mehr als Braut, sondern als Ehefrau. Um dies zu symbolisieren findet genau um Mitternacht der Schleiertanz statt. Die Braut tanzt alleine und die unverheirateten Frauen versuchen, Stücke vom Schleier abzureißen. Diejenige, die das größte Stück hat, soll die nächste Braut sein.
Deshalb empfiehlt es sich, den Schleier unmittelbar zuvor an mehreren Stellen einzuschneiden, damit er besser reißt. Wer seinen Schleier aufbewahren möchte, sollte ein Ersatzstück bereithalten. In einigen Gegenden Deutschlands wird der Braut ihr Schleier um Mitternacht geraubt, in Stücke gerissen und unter den weiblichen Gästen verteilt, um dadurch am Glück der Brautleute mit teilhaben zu können.
Eine andere Form des Schleiertanzes ist, den Schleier abzunehmen und von ein paar Freunden hochhalten zu lassen. Das Brautpaar tanzt nun darunter und Jeder, der etwas Geld in den Schleier wirft, darf als Nächster mit Braut oder Bräutigam in eine neue Tanzrunde gehen.